Herrenhaus und Hofanlage
Am westlichen Rande des Dänischen Wohldes, dort, wo die B76 zwischen Kiel und Schleswig die Eckernförder Bucht berührt, liegt das adelige Gut Altenhof und erinnert mit seinen Wäldern daran, dass diese Landschaft einmal von ihrem Waldreichtum seinen Namen empfing. Urkundlich erwähnt wird es bereits 1410. Auf einer Landesbeschreibung von 1652 ist an der Stelle, an der es liegt, unter der Bezeichnung Oldenhave ein Herrensitz verzeichnet.
Es scheint, als ob sich unter dem heutigen Südflügel des Hauses (Orangerie) die Keller des ursprünglichen Herrenhauses befinden: Zweischiffig angeordnete Tonnengewölbe, quer davor deutlich erkennbar die Fundamente eines Turmes. So hat hier offenbar ein Doppelhaus mit davorgesetztem Treppenturm gestanden, eine Anlage, wie Sie vielerorts aus Schleswig Holstein bekannt ist (siehe Jersbek).
1691 erwarben die Brüder Henning und Detlev Reventlow das Gut von der Familie Brockdorff. Über das Aussehen des Hofes zu jener Zeit ist bislang heute nichts bekannt. Der Sohn von Henning Reventlow, Cay-Friedrich, baute in der ersten Hälfte des 18. Jh. den Hof und das Herrenhaus neu auf. Haus, Hof und Garten waren von einer Grabenanlage umgeben. Der Zugang erfolgte von Osten her durch ein Torhaus. Dieser Zustand blieb etwa 150 Jahre erhalten. Dann wurde in den Jahren 1862/63 das Torhaus abgerissen, der Wirtschaftshof erweitert und die Anfahrt zum Hof verändert.
Inzwischen war das Herrenhaus etwa im ersten Jahrzehnt des 19. Jh. durch Bundsen in seinem Äußeren dem klassizistischen Zeitgeschmack angepasst worden. Der zweite Umbau des Herrenhauses erfolgte 1860-1863. Neben unwesentlichen Anbauten wurde gemäß dem neugotischen Zeitgeschmack ein Turm angebaut.
Nach dem wirtschaftlichen Aufschwung des jungen Deutschen Reiches und entsprechend veränderten Ansprüchen in allen Lebensbereichen, genügte das Haus nicht mehr den Anforderungen, die seine Besitzer stellten. So wurde zwischen 1905 und 1910 durch den damals führenden Architekten Prof. Schultze-Naumburg das Herrenhaus in seine jetzige Form gebracht. Die das Haus bis dahin flankierenden Gebäude ( Bibliothekshaus und Küchenhaus – Küchen wurden im Nebenhaus gehalten wegen der Brandgefahr) aus dem 18. JH wurden geschliffen und an ihrer statt baute man die mit Flächdächern gedeckten Seitenflügel auf der Nord und Südseite, welche gen Osten in Pavillonbauten enden und somit dem erweiterten Haupthaus eine Einheit bilden.
Heute sind von der Anlage des 18. Jh., wenn auch im einzelnen verändert, das Herrenhaus mit den Nebengebäuden und den Linden auf dem Vorplatz erhalten. Ausserdem das Kuhhaus und die reetgedeckte Scheune vis à vis. Das Kuhhaus, welches ursprünglich auch reetgedeckt war, wurde im Jahre 1944 durch Brandbomben fast vollständig zerstört und es blieben jeweils nur die originalen Giebelseiten stehen. An der südlichen Giebelseite zum Hof erkennt man auch heute noch die Jahreszahl der Erbauung, nämlich 1711.
Natürlich stammen auch die imposanten Eichenalleen, welche auf den Hof führen, ebenfalls aus dieser Zeit.